Kommunikation ist das was ankommt

Oder mit anderen Worten: Der Empfänger macht die Botschaft.

Wenn ich etwas sage, dann heißt es noch lange nicht, dass der andere das Gleiche versteht was ich eigentlich gemeint habe und sagen wollte - zum Glück meistens, aber nicht immer. Das kann auch mal zu Konflikten führen. Daher ist es für mich hilfreich, mir dessen bewusst zu sein.

Dass nicht immer das ankommt, was ich sagen wollte, liegt an folgenden Punkten:

  1. Zum einen finde ich vielleicht nicht die passenden Wörter, die das beschreiben, was ich meine und sagen möchte.
  2. Zum anderen versteht manchmal ein anderer unter den gewählten Wörtern etwas anderes als ich.
  3. Und vor allem, jeder Mensch ist anders. Ein selbstbewusster Mensch geht z.B. mit etwas Gesagtem anders um als ein unsicherer Mensch. Der eine denkt vielleicht "Danke für den Hinweis, das habe ich noch gar nicht so gesehen" - ein anderer fühlt sich eventuell angegriffen.
    (Nebenbei - mit Ich-Botschaften fühlen sich andere eher nicht angegriffen - im Gegensatz zu Sätzen mit "Du")
  4. Das Verstandene hängt von der aktuellen Gefühlslage oder Stimmung ab: Wenn z.B. jemand gerade gestresst ist, und ich in diesem Moment Kritik äußere, dann kommt das wahrscheinlich nicht so gut an.
  5. Die generelle oder auch aktuelle Einstellung eines Menschen ändert die Botschaft: Wenn ich der Einstellung bin, dass das Leben und die Wellt es gut mit mir meint, dann gehe ich mit einer Botschaft anderes um, als wenn ich meine, dass die Welt oder mein Gesprächspartner(in) mir etwas Böses will.
  6. Der Hang zum schnellen Interpretationen von Gesagtem ändern auch die Botschaft. Denn wenn ich schnell interpretiere, dann habe ich gar nicht mehr die gesagten Worte im Kopf und/oder Bauch, sondern nur noch meine Interpretation.

Falls es für mich wichtig ist zu wissen, was mein Gegenüber verstanden hat, dann kann ich ihn bitten, das Gesagte mit seinen Worten zu wiederholen.

Und wenn ich als Empfänger die Botschaft mache, dann heißt das auch, dass ich Einfluss darauf habe, ob andere mich mit Worten verletzen können oder nicht. Es liegt also auch an mir.

Wenn ich z.B. unsicher in einer Sache bin, dann können mich andere leicht mit Kritik verletzen. Wenn ich aber meiner Selbst bewusst bin (z.B. meiner Stärken und Schwächen) dann verletzt mich Kritik wahrscheinlich gar nicht.

Oder anders: Wenn ich "verletzt" bin, dann kann ein anderer leicht (mit Worten) den Finger in die Wunde legen - und mir eher wehtun. Und sonst nicht!

Und falls es jemand schafft, mich zu "triggern", dann kann ich nachspüren, in welche Wunde er seinen Finger legen konnte und diese Wunde in Heilung geben.